Jeden Morgen, kurz nach dem Eintreffen, schauen wir Gynäkologen der Sterilitätsabteilung als erstes nach den Ergebnissen, der für diesen Tag programmierten Schwangerschaftstests.
Der erste positive Test ist von Helen aus England. Ich betrachte das Foto der beiden, das bei Ihrer Erstvisite gemacht wurde, auf dem Bildschirm. Sie lächelt, er ist etwas ernster. Die beiden versuchen seit 14 Jahren schwanger zu werden und bevor sie an Institut Marquès kamen, hatten sie bereits 9 Behandlungszyklen durchlaufen!!! Sie ist 44 Jahre alt und mit 32 Jahren ist sie frühzeitig in die Wechseljahre gekommen. Sie kamen für eine Eizellenspende. In Großbritannien gibt es sehr wenige Spenderinnen, weil diese nicht anonym sind; das Kind und die Spenderin könnten sich irgendwann treffen. Daher müssen die meisten Paare ins Ausland reisen, um Eltern zu werden. Können Sie sich vorstellen, wie dieser Anruf verlief?
Der zweite positive Test ist von Patrizia aus Italien. Sie ist 37 und ihr Mann 38 Jahre alt. Sie hatten verschiedene Probleme: Er konnte keine Spermatozoiden produzieren und in Italien sind Samenspenden verboten. Obendrein hatten sie kaum finanzielle Mittel. Er ist Fahrer und sie Reinigungskraft. Da Ihr Kind nicht biologisch von ihm stammen konnte, entschieden sie sich dafür, dass es biologisch von keinen der Partner stammen solle und aufgrund des Preises anstatt für eine Eizellen- und Samenspende für eine Embryonenspende. Es ist eine unglaubliche Befriedigung, einem Paar zu helfen, das seit seiner Hochzeit und trotzt vieler Schwierigkeiten nicht aufgehört hat, von einem Baby zu träumen.
Die Krankenschwester unterbricht mich mit einem weiteren positiven Testergebnis einer Patientin, die sich im Wartezimmer befindet. Es ist Fluvia. Ich kenne sie gut, da ich Ihre Ärztin bin. Sie ist eine sehr hübsche 35-jährige Brasilianerin. Sie wollte ein Baby mit Spendersamen, da ihre Partnerin eine katalanische Frau ist. In der Erstvisite riet ich den beiden zu heiraten, um die gleichen Rechte und Pflichten gegenüber dem Kind zu haben. Sie waren sehr darüber besorgt, wer der Samenspender sein wird, aber jetzt scheint es vergessen zu sein, sie redet kaum… weint nur aus Rührung.
Über die negativen Ergebnisse ist man verärgert und wir müssen uns weiter verbessern, um 100% positive Tests zu erreichen, jedoch motivieren uns genau diese schwangeren Patientinnen und geben uns Energie für den ganzen Tag.
Derzeit haben wir mehr positive als negative Tests. Dies zu erreichen war und ist ein großer Kampf und setzt die besten Fachleute, die besten Geräte, kontinuierliche Inversionen, um die neueste Technologie zu integrieren sowie eine gute Teamarbeit voraus.
Aber es ist eine große Befriedigung, so vielen Menschen in ihrem Wunsch helfen zu können und ihnen heute sagen zu können, dass sie diesen Krieg gewinnen können, wenn sie dazu bereit sind, auch wenn sie manchmal mehrere Schlachten dazu brauchen.
Sie sehen, es ist nicht nur ein Job, es ist ein Privileg.
Guten Tag,
schönes Blog, und sehr interessanten Infos.
Freundliche Grüsse
Danke! Bis bald! Grüsse!
Toller und informativer Beitrag 🙂 Auch das Video finde ich gut. Mach weiter so 🙂